Von Pinocchio-Projekten
Vielleicht kennen Sie das ja auch:
Sie fragen jemanden danach, an was er oder sie arbeitet und erfahren, dass diese Person an einem Projekt arbeitet. Aha. Sie hören genauer zu und fühlen eine Art Verwirrung in sich aufsteigen, denn es sind weder die notwendigen Ressourcen dem Projekt zugeordnet, noch gibt es klare Ziele und Erfolgskriterien. Ein konkreter Projektplan sowie eine abgestimmte Projektcharta scheinen in weiter Ferne zu liegen. Meilensteine? Also es gibt selbstverständlich Termine, aber … naja … was sind das wirklich Meilensteine?
David Schmaltz nennt diese Art von Projekten in seinem wunderbaren Artikel „PINO-cchio Projects“ Projects in the Name only. Also kurz PINO, oder PINO-cchio Projects.
Und davon scheint es immer wieder im normalen Alltag eine Menge zu geben.
Was ist dann ein Projekt und was nicht?
Wir vermitteln in unseren Projektmanagement-Seminaren selbstverständlich Definitionen aus den unterschiedlichen Standards wie PMI oder Prince2.
Wir wissen aber auch aus der Vielzahl unserer Beratungsprojekte auch, dass eine genaue Abgrenzung zwischen Projekt und Nicht-Projekt manchmal gar nicht so trivial ist.
Deshalb hier unsere Empfehlung: Wenn Sie denken, dass Ihr Vorhaben den Status eines Projektes hat, dann behandeln Sie es auch so.
Mit allem Drum und Dran. Projekt Sponsor, Projekt Charta, Projekt Plan, Meilensteinen, Budget, allokierten Ressourcen, etc. pp. Das macht es nicht unbedingt einfacher, aber definitiv klarer und stringenter.
Und wenn es sich eher um ein Pinocchio-Projekt handelt, dann sprechen Sie von einem Vorhaben, einer Aktion, Aufgabe oder so. Geht doch auch.